Ringstraße

Krems wird immer wieder mit Wien verglichen und das zurecht: auch Krems war landesfürstliche Stadt, also Eigentum des Kaisers, und daher finden sich viele Parallelen.

Eine davon betrifft die Ringstraße. Als 1857 Kaiser Franz Joseph I. die Schleifung der Wiener Stadtmauern beschloss und an deren Stelle einen Prachtboulevard wünschte, folgten auch andere österreichische Städte diesem Vorbild. Die bestehenden Mauern galten als veraltet, konnten nicht mehr den einstigen Schutz bieten und vor allen Dingen benötigte man überall mehr Platz für die wachsende Bevölkerung.

So auch in Krems. Auch hier wurde die Stadtmauer in großen Teilen geschleift, allerdings nicht zur Errichtung der Ringstraße. Denn wo diese heute verläuft, musste vielmehr das Augebiet der Donauarme trockengelegt und die Gebäude, die entlang der neuen Prachtstraße entstanden, durch Hochwasserdämme geschützt werden. Durch diese naturgegebenen Notwendigkeiten erhielt die Kremser Ringstraße – ganz ihrem Namen zum Trotz - ihren heutigen sehr geraden Verlauf, der mit einem Ring nicht viel zu tun hat (macht nichts: auch in Wien ist die Straße eher hufeisenförmig). Doch die prachtvollen Häuser der Gründerzeit entlang dieses Boulevards zeugen auch hier vom wirtschaftlichen Wohlstand der Stadt Krems in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.