Der „Dom der Wachau“
Im Jahr 1014 schenkte Kaiser Heinrich II. dem Bischof von Passau eine Hube in Krems, einen Platz zur Errichtung einer Kirche und eines Pfarrhofs. Diese Schenkung ist gleichzeitig die Gründung der heutigen Kremser Stadtpfarrkirche, welche dem Hl. Veit (Vitus) geweiht ist.
Vom ersten Kirchengebäude ist nur mehr der Turmunterbau erhalten (wie am Foto gut zu erkennen). Die heutige Kirche wurde im frühen 17. Jahrhundert innerhalb von nur 15 Jahren fast gänzlich neu errichtet, denn das bestehende Gebäude war in ruinösem Zustand: Krems war mehrheitlich lutheranisch geprägt, weshalb die Bürger und Bürgerinnen der Stadt die Gottesdienste in der (heutigen) Piaristenkirche und in der Bürgerspitalskirche besuchten, wo von der Stadt bezahlte Prädikanten die Messe lasen. Die St. Veitskirche verfiel immer mehr, bis im Zuge der Gegenreformation eine repräsentative katholische Kirche gefordert wurde. Dank diese ist die heutige Kremser Pfarrkirche eines der frühesten Beispiele für eine barocke Kirche nördlich der Alpen!
Der heutige Innenraum geht großteils auf das späte 18. Jahrhundert zurück. Das Hochaltarbild stammt von Johann Georg Schmidt, dem „Wiener Schmidt“, einige Wandaltäre zeigen Gemälde von Martin Johann Schmidt, dem „Kremser Schmidt“, der auch die Deckenfresken schuf. Daneben sind die berühmten Barockkünstler Martin(o) Altomonte und Franz Anton Maulpertsch mit Werken vertreten. So ist die Kremser Pfarrkirche eine wahre barocke Schatzkammer und trägt zurecht den Ehrentitel „Dom der Wachau“!