Das Linzer Tor
Das Linzer Tor, auch Brückentor genannt, ist eines der noch erhaltene Stadttoren von Stein. Es bildet den westlichen Stadteingang, weist also Richtung Linz – und kam so zu seinem Namen.
Der Name Brückentor übrigens rührt von der Donaubrücke nach Mautern. Bis ins späte 19. Jh. nämlich befanden sich vor dem Tor das Brückenamtsgebäude, die Brückenmaut und auch das Bauholzlager sowie die Wohnung des für die Brücke zuständigen Zimmermanns.
Das Tor wurde um 1470 errichtet und – als Eingang in die Stadt – war es deutlich eindrucksvoller als heute: so befand sich oberhalt des Torbogens ein Fresko von Martin Johann Schmidt, des berühmten Kremser Schmidt, der viele Jahrzehnte lang in Stein lebte und hier auch seine äußerst produktive Malerwerkstatt betrieb. Dieses Fresko zeigte die Gestalt der Iustitia, die personifizierte Gerechtigkeit, gemeinsam mit dem Stadt- und dem Staatswappen. Damit wusste man gleich, wo(-ran) man hier war!
An einer Seite des Stadttores gab es früher einen niedrigeren Durchgang, das sog. „Lumpentürl“. Abends wurden alle Stadttore geschlossen und versperrt. Spätheimkehrer mussten deshalb aber nicht in „Torschlusspanik“ verfallen: gegen entsprechendes Entgelt wurden sie eingelassen.